Ich habe meine Master-Abschlussprüfung im Hauptfach Viola im Wintersemester 2024/25 an der GMPU abgeschlossen, wo ich seit 2020 studiere. Während dieser Zeit konnte ich mich musikalisch weiterentwickeln und wertvolle Impulse gewinnen. Leider empfinde ich ein Musikstudium im Bereich Music Performance in mancher Hinsicht als eingeschränkt, da es nur wenige Möglichkeiten für einen beruflichen Umstieg bietet. Daher entstand in mir der Wunsch, ein Praktikum zu absolvieren, um neue Erfahrungen zu sammeln und meinen Horizont zu erweitern. Auch wenn wir als Musikerinnen und Musiker unserer Leidenschaft folgen, ist es wichtig, offen für neue Perspektiven zu bleiben und zu erkennen, dass Weiterentwicklung weit über die musikalische Technik hinausgeht.
Während des Erasmus+ Praktikums bei der der Berliner Opern Akademie konnte ich wertvolle organisatorische Erfahrungen im Zusammenhang mit einem Musikfestival sammeln. Opernproduktionen erfordern eine aufwendige Logistik sowie enge Zusammenarbeit und Koordination zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen. Man lernt viele neue Menschen kennen und muss sich an unterschiedliche Persönlichkeiten und Arbeitsweisen anpassen. Die Kommunikation in einer großen Gruppe ist immer anspruchsvoll und herausfordernd. Geduld und eine klare, respektvolle Kommunikation sind dabei die besten Werkzeuge, habe ich gelernt.
Die Organisation eines Orchesters umfasst viele Details, die man als Musiker oft übersieht oder als selbstverständlich betrachtet. Für mich war es wichtig, diese anderen Perspektiven kennenzulernen, um ein empathischerer Mensch zu werden.
Besonders schön war es für mich, mit jungen Musikerinnen und Musikern zu arbeiten, sie zu unterstützen und Aktivitäten wie Meisterklassen oder Probespielsimulationen zu organisieren. Ich habe festgestellt, dass ich in Zukunft gerne mit jungen Menschen arbeiten würde, die ein Growth Mindset haben.
Das Festivalleben ist zwar herausfordernd und erfordert in kurzer Zeit sehr viel Energie, doch gleichzeitig hat es mir auch große Freude bereitet.
Constanza Ikei