Eifersucht, Treue, Liebe, Sorge, Machtgier, kommunikative Missverständnisse und komische Situationen – Francesco Bartolomeo Contis Tragicommedia in musica Penelope (1724) ist voller emotionsgeladener Szenen zwischen den acht Protagonist*innen. Die eigentliche Handlung vollzieht sich in den Rezitativen, in denen Musik, Sprache, Szene und Geste eine besonders enge Verbindung eingehen. In einer ersten Bühnenprobe mit unserer Regisseurin Stefanie Planton und ihrer studentischen Mitarbeiterin Eva-Maria Fleischhacker standen die Solist*innen der GMPU und des Conservatorio di musica Benedetto Marcello, Venezia, erstmals auf der Bühne des Mittleren Saals und arbeiteten gemeinsam an der szenischen Umsetzung des ersten Aktes.
Noch ist die Bühne leer und die Darsteller*innen sind Studierende aus dem Jahr 2025, aber in der Phantasie sehen wir bereits Szenerie und Kostüme vor uns, ebenso wie wir in der Cembalo-Korrepetition (Miron Konjević, Eva Grujić) bereits die Klänge des Barockorchesters hören. Unter der inspirierenden und kreativen Leitung von Stefanie Planton (Regie) und Klaus Kuchling (Dirigat) lernen die Studierenden, die jeweilige Handlung musikalisch und gestisch differenziert an das Publikum zu vermitteln, um es ganz in die wunderbare Welt der Barockoper zu entführen.
Das gemeinsame Agieren und Musizieren verbindet – innerhalb nur weniger Stunden sind die Studierenden aus Klagenfurt und Venedig zu einem Team zusammengewachsen. Gleichzeitig mit den szenischen Proben fand auch eine Streicherprobe unter Leitung von Anna Morgoulets statt. Am 19. und 20. November wird unser Dirigent Klaus Kuchling in Venedig mit den dortigen Studierenden intensiv an ihren Rollen arbeiten, und alle freuen uns schon auf die nächsten Proben im Dezember, wenn alle wieder in Klagenfurt zusammentreffen: Im zweiten Akt warten vorgetäuschte, enttäuschte und echte Liebe, ein Putschversuch, ein Trick der Penelope, ein verhängnisvoller Brief, ein Sängerwettstreit sowie weitere Missverständnisse darauf, mit Leben gefüllt zu werden.