Welche Fächer unterrichten Sie und was macht diese aus?
Ich unterrichte an der GMPU Jazz Violine, bzw. Jazz für Streichinstrumente im zentralen künstlerischen Fach und Schwerpunkt.Des Weiteren betreue ich ein Jazz Ensemble und das Fach „Rhythm and Reading“ für Klassik.

Auf Streichinstrumenten Jazz und Pop zu spielen und zu improvisieren ist nach wie vor nicht gewöhnlich. Aber seit einigen Jahren ist es sehr im Kommen, um junge Instrumentalisten breiter aufzustellen und Ihnen zu helfen, einen eigenen Standpunkt zur Ausübung ihrer individuellen Stärken, Interessen und ihrer Kreativität in der Musikszene zu finden.

Rhythmische Fertigkeit ist eine der elementarsten Qualitäten für einen Musiker und wird oftmals unterschätzt. Ich freue mich für klassische Studenten in diesem Bereich eine Stütze sein zu können. Ich weiß aus meinem eignen klassischen Studium, wie sehr man auf einem guten Puls- und Rhythmusgefühl aufbauen kann.

Was macht das Unterrichten spannend?
Man geht als Dozent eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe in einer Art Teamarbeit mit Studierenden ein, um Ihnen auf ihrem Weg ein ausdrucksvoller Künstler und erfüllter Pädagoge zu werden, beistehen zu dürfen. Dementsprechend ist dieser Prozess von beiden Seiten sehr fokussiert und individuell, was ich sehr genieße.

Ich sehe es als ein Art Labor, in dem man zusammen basteln darf, Fertigkeiten entwickelt, sich als Musikeridentität zu finden versucht und sich seinen ganz eigenen Umgang mit Musik, Üben, Konzertieren, Kreativität, Komposition, Business etc. erarbeitet.

Was mögen Sie an Klagenfurt? Warum sollte man hier studieren?
Klagenfurt ist als Standort für ein Musikstudium nicht nur wunderschön, sondern auch von der Region sehr vielfältig und bietet in nächster Nähe weiterer Städte mit kulturellem Geschehen wie Ljubljana, Graz, Villach etc. Die GMPU ist aus meiner Sicht ein sehr familiäres und gut vernetztes Haus, an dem sich junge Talente mit einem sehr hohen Maß an individueller Betreuung entwickeln können. Zwar bietet sich nicht die Kulturszene einer Weltstadt wie Wien, allerdings gibt es dafür ein extrem fokussiertes Arbeiten ohne große Hürden und Ablenkungen, was ich als Studierender für eine Zeit sehr schätzen würde.

Warum haben Sie sich für Ihr Instrument entschieden?
Ich habe den Klang der Violine schon als Kind geliebt. Dass ich letztendlich die Richtung ‘Jazz und Improvisierte Musik’ eingeschlagen habe, hat damit zu tun, dass es die Musik ist, der ich von meinem Naturell am meisten entspreche und die mich immer begeistert.

Welche Station(en) in Ihrem Werdegang hat(haben) Sie fachlich am meisten geprägt?
Das waren viele, angefangen vom Pestalozzi Gymnasium in München, wo die Qualität junger Talente enorm hoch ist bis zu meinem Studium in den USA, besonders in New York. Das Studium dort ist sehr anspruchsvoll und aufgrund der Stadt, der Szene und der finanziellen Möglichkeiten der Universitäten in den USA immer am Zahn der Zeit orientiert.

Seitdem prägen mich MitmusikerInnen mit denen ich spielen kann, Projekte, in die ich involviert bin und Herausforderungen aller Art, nicht nur, aber vor allem auf der Bühne, im Unterrichtskontext und durch regen Austausch mit Menschen über vielfältige Themen.

Was macht die GMPU Ihrer Meinung nach aus?
Es ist ein Haus, an dem sich jeder kennt und an dem eine sehr gute und kollegiale Atmosphäre herrscht. Das ist wirklich eine Besonderheit und steigert die Qualität der Zusammenarbeit aller enorm.

Ich könnte mir kein besseres Arbeitsklima vorstellen.