Am Freitag, dem 24. Mai 2024 fand die diesjährige Lange Nacht der Forschung auf dem gemeinsamen Campus der Universität Klagenfurt und des Lakeside Parks statt. Rund 8.000 Besucher*innen erkundeten die über 70 Stationen, die Kärntens Forschung widerspiegelten (https://www.aau.at/blog/lange-nacht-der-forschung-8-000-gaeste-bei-naechtlicher-reise-in-die-welt-der-forschung/ ). Auch die Gustav Mahler Privatuniversität für Musik war mit zwei Forschungsprojekten aus den Bereichen Artistic Research und Musikpädagogik vertreten.

©Walter Elsner
Simultane Ankünfte: Was ist künstlerische Forschung und wie kann sie dazu beitragen, andersartige Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln?
Das Kernteam des künstlerischen Forschungsprojekts Simultaneous Arrivals (FWF AR 714-G; Hanns Holger Rutz, GMPU; Daniele Pozzi, GMPU; Nayari Castillo, TU Graz; mit Unterstützung von Luisa Valeria Carpignano, GMPU) installierte Klang- und Intermediaobjekte aus den ersten zwei Forschungsintervallen 2023–24. In Simultaneous Arrivals (simularr) nutzen Künstler*innen-Forscher*innen „Gleichzeitigkeit“ und „Räumlichkeit“ als Prinzipien, auf neue Art und Weise gemeinsam zu arbeiten. Sie fragen, was mit Individualität, Koexistenz und Zusammengehörigkeit passiert, wenn Zusammenarbeit von der üblichen Dynamik künstlerischer Produktion befreit wird.
Die Station präsentierte dazu die Arbeiten Swap Rogues (Rutz, Castillo) und Osservatorio (Pozzi), die als Experimente zur Sensibilisierung angelegt sind und spielerisch vom Publikum erkundet wurden. Die Rogues sammeln Umweltklänge und Licht, welche auf verschiedenen Zeitebenen verarbeitet werden und wiederum klangliche und farbliche Interventionen hervorrufen. Die Klänge sind nicht nur hörbar, sondern auch als Vibrationen auf Metall- und Keramikoberflächen spürbar. Das ursprünglich ortspezifisch installierte Osservatorio erlaubt es, mittels einer feedbackgesteuerten Hörvorrichtung verschiedene akustische Perspektiven eines italienischen Palazzos in San Cesario di Lecce einzunehmen.


Swap Rogues (links) und Osservatorio (rechts)
Simultaneous Arrivals bestritt auch das Begleitprogramm in einem ausführlichen Vortrag von Prof. Hanns Holger Rutz, der die Entstehungsgeschichte der gezeigten Artefakte und die damit einhergehende Einbettung in die Forschungsfragen des Projektes aufzeigte.

©Walter Elsner

Was hilft und motiviert beim Erlernen eines Musikinstruments?
Das Institut für Interdisziplinäre Musikpädagogik stellte mit Ass.-Prof. Julian Schunter und der studentischen Mitarbeiterin Kathrin Kurej das Forschungsprojekt „Musikschule Plus“ vor, welches ein Pilotprojekt der Musikschulen des Landes Kärnten untersucht und sich unter anderem mit Fragen der Motivation und Selbständigkeit beim Erlernen eines Instruments beschäftigt (Leitung: Univ.-Prof. Helmut Schaumberger). An der Vorbereitung der Präsentation waren auch die Projektmitarbeiterinnen Lida Egorova und Johanna Borchert beteiligt.

Bei einer interaktiven Umfrage unter den Besucher*innen der Langen Nacht der Forschung zeigte sich, dass 77% ein Instrument spiel(t)en. Als Beweggründe dafür nannten sie zum Beispiel „Spaß“, „Eltern“, „Entspannung“ und „Klang“. Die restlichen 23% gaben unter anderem an, dass ihnen die Zeit und/oder das Geld fehlen würde, um ein Instrument zu erlernen. Viele junge und junggebliebene Forschungsinteressierte kamen mit den GMPU-Angehörigen ins Gespräch und erzählten von ihrer eigenen musikalischen Lernbiografie oder der ihrer Kinder.