Wie kann man transkulturelles Denken in die eigene Musizier- und Arrangierpraxis integrieren, was zeichnet transkulturelles Spiel aus? Welche Formen positiver kultureller Aneignung sind legitim und erwünscht?
Diese Fragen wurden in einem vom Musikethnologen Univ.-Prof. Eckehard Pistrick angeleiteten Praxisseminar vom 8.-9.4.2024 mit Studierenden unterschiedlicher Klassen (Jazz, Klassik, Volksmusik) experimentell erprobt. Dabei wurde der Bogen von der Cembalomusik Couperins über persische Musik bis zu zeitgenössischen Improvisationspraktiken geschlagen und Einblicke in musikalische Ordnungssysteme, Skalen- und Rhythmussysteme speziell der persischen und indischen Musik geboten aber auch die soziale Relevanz des Musizierens in den jeweiligen Kulturen beleuchtet. Zu Gast waren der Komponist und Ensembleleiter Deno Kaufmann (Graz), der Cembalist Jerome Bertier (Conservatoire de Paris) sowie die Meistermusiker Mostafa Taleb (kemancheh) und Milad Mohammadi (tarr) aus Belgien.
Das Seminar bildete gleichzeitig auch den Auftakt für die Einrichtung eines transkulturellen Musikensembles an der GMPU.