Von 18. bis 22. März stehen die Guitar Days auf dem Programm der GMPU. Die beiden Organisatoren Florian Palier und Helmut Weinhandl lassen uns hinter die Kulissen blicken und erzählen, worauf sie sich schon heute freuen.
Wie geht es euch knapp eine Woche vor dem Start der Guitar Days 2024?
Helmut Weinhandl: Eigentlich ist es gespenstisch ruhig, ich wundere mich selbst. Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir uns seit Herbst ununterbrochen und sehr intensiv mit der Veranstaltung beschäftigt haben. Die Spannung baut sich im Moment eher ab. Die gesamten organisatorischen Arbeiten sind auf Schiene.
Florian Palier: Wir haben bereits mit dem Ende der Guitar Days 2023 mit der Planung für heuer begonnen und im Oktober hat dann die Intensivphase begonnen, der Höhepunkt war im Februar. Meine Gedanken liegen aber im Moment mehr auf der Vorbereitung unseres gemeinsamen Konzerts am 18. März, auf das ich mich schon sehr freue.
Wie lange dauert die Planung eines solchen Events?
Helmut: Ungefähr ein Jahr, wir sammeln schon die ersten Ideen für das kommende Jahr.
Wie ist die Idee zu den Guitar Days entstanden?
Florian: Ich hab von Anfang an gesagt, dass ich das gerne machen möchte. Helmut und ich haben diese Idee gemeinsam an das Institut herangetragen. Helmut hatte dann die großartige Idee, die Musikschulen in das Projekt zu integrieren.
Welche Ziele verfolgt ihr mit den Guitar Days?
Helmut: Es ist einfach schön, die Türen zu öffnen. Für die Studierenden ist es eine ganz besondere Sache, wenn so renommierte Künstler*innen ans Haus kommen, von und mit denen sie lernen können. Unser Konzept ist, soweit ich das überblicken kann, österreichweit einzigartig, vor allem durch die Einbindung der Musikschulen. Heuer wird erstmals ein Musikschulorchester mit unseren Studierenden gemeinsam das Abschlusskonzert gestalten. Der Vorschlag dazu kam von unserem Kollegen Oldrich Beneš.
Florian: Der Plan ist, das Beste aus allen Welten mitzunehmen. Alle Studierenden und Gäste können sich ganz fokussiert auf eine*n Künstler*in pro Tag einlassen. Das unterscheidet die Guitar Days von vergleichbaren Events. Da ist es oft so, dass es ein sehr vielfältiges Angebot gibt, das zeitlich parallel stattfindet, verbunden aber mit der Gefahr, dass es sich dann verläuft.
Wie trefft ihr die Auswahl der Gitarrist*innen?
Florian: Ein Kriterium ist, dass wir beide sehr überzeugt von den Künstlerpersönlichkeiten sein müssen! Sie sollen Erfahrung auf universitärem Niveau haben und die Bereitschaft, Studierende auszubilden. Für uns ist wichtig, dass sie sich auf das Setting einlassen und wir müssen das Gefühl haben, dass sie geeignet sind, mit den Studierenden zu arbeiten. Es hilft, dass wir viele Künstler*innen persönlich kennen.,
Was nehmt ihr mit von den fünf Tagen?
Florian: Ich finde es zum Beispiel sehr spannend zu sehen, wie es ist, wenn andere Gitarrist*innen meine Studierenden unterrichten.
Helmut: Man lernt so viel in der kurzen Zeit, man kann sich das so wie unter einem riesigen Vergrößerungsglas vorstellen. Der Fokus wird oft ein ganz anderer, wenn man andere Zugänge sieht und dann gibt es auch Momente, wo sich vieles von dem bestätigt, was man macht.
Florian: In der Musik ist ja so, dass es zwar viele „falsche Lösungen“ gibt, aber es gibt auch viele verschiedene “richtige“ Lösungen, Ansätze und Wege, die ans Ziel führen. Meine Philosophie ist, dass man nie zu lernen aufhören soll.
Worauf freut ihr euch persönlich?
Florian: Ich freue mich auf Álvaro Pierri, bei dem ich selbst studiert habe und dessen Assistent ich mehrere Jahre war. Ihn in einer anderen Rolle zu sehen, darauf bin ich sehr gespannt. Und auf den Auftritt mit dem Helmut und den anderen fantastischen Kolleg*innen.
Helmut: Ich freu mich auch sehr auf das Eröffnungskonzert mit dem Florian und über unsere gute Zusammenarbeit. Es ist für mich bemerkenswert, wie gut wir diesen Prozess gemeinsam stemmen! Was aber für mich im Zentrum steht, ist die außergewöhnliche Stimmung, die an der GMPU entsteht. Alle involvierten Kolleg*innen ziehen hier mit uns an einem Strang! Es ist wie ein großes Herz, das im Einklang schlägt. Wenn ich daran denke, dass das Haus voll sein wird, mit jungen Menschen mit der Gitarre in der Hand, dann motiviert das schon ganz besonders.
Florian: Wenn ich an das letzte Jahr denke, dann fällt mir die positive Stimmung ein, die auch in den Wochen danach noch spürbar war.
Wie sieht der Plan für 2025 aus?
Florian: In dieselbe Richtung weiterzuarbeiten.
Helmut: Die Ideen gehen uns nicht aus.
Die Guitar Days sind also gekommen, um zu bleiben?
Florian und Helmut: Es schaut so aus!
Für die Guitar Days 2024 konnten der renommierte Saitenhersteller Hannabach sowie die Gitarrenbauer Michael Cadiz (Seattle/Graz) und Florian Brandstetter (Klagenfurt) als Sponsoren gewonnen werden.