Für einen Exklusiv-Workshop kam der Armenier Emmanuel Hovhannisyan, einer der berühmtesten Duduk-Spieler der Welt, nach Österreich. Es war eine einzigartige Gelegenheit diesen Ausnahmekünstler live zu erleben und sich die Geheimnisse des Duduk-Spiels zu erschließen. Hovanissian gewährte Einblicke in die Blasmusik-Traditionen und die Tonalität der Kaukasus Region. Er stellte die einzelnen Instrumente vor und erklärt Machart, Unterschiede und zu welchen Anlässen sie gespielt werden. Weiters erklärte er unterschiedliche Spielweisen und die Formen der Improvisation.

Ziele des Workshops waren:

  1. Introducing Armenian folk woodwind instruments (duduk, blul, shvi, zurna , pku)
  2. Introducing Armenian church music
  3. About history of Armenian culture. Chant music from 5th century. Ashughs (troubadour) music.
  4. Introducing Duduk in 21th century
  5. Improvisation in oriental music scales as well as in European harmony
  6. Live interaction with students of GMPU in different lineup (Duo, Trio, Quartet and more…)
  • How we are using duduk in ashugh music church music and traditional music.
    Duduk in classical music. The different scales of duduk, what’s the difference of playing duduk in traditional and classical music.
    Armenian dances – zurna and pku. Armenian rhythms. Difference of east west Armenian rhythms.
  • Duduk in east scales and Duduk in harmony

Projektbeschreibung mit Vorstellung des Vortragenden

Der Workshop war in 2 Teile gegliedert:

Teil 1
Introducing Armenian folk woodwind instruments (duduk, blul, shvi, zurna , pku)
Armenian church music
Armenian ashughs (trubadurs)
Duduk in 21th century
performance’s:

Emmanuel Hovhannisyan – duduk, blul, shvi, zurna , pku
Karen Asatrian – piano


Teil 2
Gemeinsames Musizieren mit Studierenden der GMPU

Emmanuel Hovhannisyan

Der armenische Musiker Emmanuel Hovhannisyan gilt derzeit, neben seinem Landsmann Djivan Gasparyan (dem Dudukspielers des Soundtracks von „Gladiator“) als einer der wichtigsten Duduk-Spieler weltweit. Insbesondere seine Beschäftigung mit dem überlieferten klassisch-armenischen Musikmaterial hat ihm zu einer besonderen Stellung innerhalb der Szene verholfen. 

Das Instrument

Die Duduk zählt zu den ältesten Doppelrohrblattinstrumenten, von denen erste Exemplare bereits vor 5.000 Jahren in der Stadt Ur in Mesopotamien gespielt wurden. Die Duduk selbst ist mindestens 1.500 Jahre alt und gilt als armenisches Instrument par exellence. Die „armenische Oboe“ wird aus rötlichem Aprikosenholz gefertigt – meist aus dem Kern des Stammes. Es wird vermutet, dass gerade die extremen Temperaturunterschiede und Witterungsbedingungen den einzigartigen Klang der Duduk hervorrufen, diesen leicht nasalen und zugleich samtenen Ton.

Im Überdauern dieser Extreme ähnelt die Duduk den Menschen, die den Gegebenheiten des kaukasischen Hochlandes ebenfalls trotzen. Der Zauber ihres Klanges liegt auch in dieser Symbolik begründet.

Im Jahr 2005 wurde die Duduk in die UNESCO-Liste der „Meisterwerke des immateriellen Erbes der Menschheit“ aufgenommen. Die weltweite Aufmerksamkeit für dieses Instrument ist dem Musiker Djivan Gasparyan zu verdanken (siehe Porträt D.G. – The Soul of Armenia, 2007).

Ein Resümee

Die Ziele des Workshops wurden zur allgemeinen Zufriedenheit aller Teilnehmer*innen erreicht.

Die Rückmeldungen sowohl der Studierenden als auch der Kolleg*innen waren durchwegs positive und begeistert.

Kommentare der Kolleg*innen:

Prof. Uli Langthaler 13.11.21, 17:03

Ein sehr kompetenter Musiker /Lehrer der sehr interessante Einblicke in die Armenische Musiktradition geboten hat.

Der Workshop war eine große Bereicherung für Studierende sowie Lehrende und hat musikalische und kulturelle Themen erörtert die bei uns normalerweise schwer zugänglich sind.

Prof. Michael Erian

Dr. Prof. Peter Polzer  16.11.21, 09:42

„Aus zeitlichen Gründen konnte ich nur am ersten Teil des Workshops teilnehmen. Emmanuel Hovhannisyan hat  darin, wie in der Projektbeschreibung angekündigt, Einblicke in die Blasmusik-Tradition der Kaukasusregion gewährt, einzelne Instrumente präsentiert und den WorkshopteilnehmerInnen, gemeinsam mit dem Projektleiter Karen Asatrian, auf hohem künstlerischen Niveau armenische Volksmusik, Kirchenmusik etc. nähergebracht.“

Prof. Manfred Riedel

Prof. Max Grosch

Prof. Caroline De Rooij

Prof. Klemens Marktl

Prof. Hubert Salmhofer

Prof. Philipp Zarfl

Kommentare der Studierenden:

KREVEL, Janez 13.11.21 11:42

This was an extra ordinary master class; this was a day I will never forget. It was one of the best events I have ever attended. It was a concert and an interactive lecture at the same time. What an experience on an ordinary Tuesday afternoon. This is the kind of education I applied for.

Über Emmanuel Hovhannisyan:

Der am 30. November 1983 in Eriwan geborene Emmanuel Hovhannisyan ist einer der versiertesten Musiker und führenden Duduk-Spieler Armeniens.
Nach Abschluss seiner ersten musikalischen Ausbildung an der H. Danielyan Art School im Jahr 1998 setzte Emmanuel Hovhannisyan sein professionelles Musikstudium am Staatlichen Komitas-Konservatorium in Eriwan fort. Dort absolvierte er sein Diplom (2000-2005) und sein Aufbaustudium (2005-2007) und ist seit 2005 als Lehrer tätig ist. 

Schon zu Beginn seiner Karriere hat Emmanuel Hovhannisyan an verschiedenen nationalen und internationalen Festivals, Musikwettbewerben und Konzerten teilgenommen und wurde von Kollegen und Kritikern hochgelobt.  

Noch als Student wurde Emmanuel Hovhannisyan 2002 Preisträger des Wiener Musikinstrumentenfestivals für Blech- und Holzbläser, gefolgt von einem weiteren erfolgreichen Auftritt beim Weltmusikfestival in der Mongolei im Jahr 2003. In den darauffolgenden Jahren 2004, 2005 und 2007 wurde Emmanuel Gewinner des panarmenischen nationalen Duduk-Wettbewerbs, und 2009 wurde er mit dem Grand Prix des internationalen Komitas-Musikwettbewerbs in Gyumri ausgezeichnet.

Heute ist Emmanuel Hovhannisyan der erste Duduk-Spieler des Armenischen Staatsorchesters für Nationale Instrumente, Solist des Tagharan-Ensembles für Alte Musik und leitender Duduk-Spieler des Gurdjieff-Ensembles für Volksmusikinstrumente. Mit dem letztgenannten Ensemble hat Emmanuel in den Jahren 2008 und 2015 an der Produktion der CD The Voice of George Gurdjieff and music of Komitas mitgewirkt, die von der deutschen ECM Records Company produziert wurde.

Das erste Album, auf dem Emmanuel mit mehreren Solostücken zu hören ist, wurde von der Musikwelt hoch geschätzt und mit mehreren renommierten internationalen Preisen ausgezeichnet. Dazu zählt der Edison Award Jazz/World 2012 in den Niederlanden und die Armenian National Music Awards 2012 in Eriwan, Armenien. Neben seinen festen Verpflichtungen am Konservatorium und in verschiedenen Ensembles kann Emmanuel Hovhannisyan auch auf eine umfangreiche Zusammenarbeit mit verschiedenen musikalischen Projekten verweisen. So war er 2010 Duduk-Lehrer des Projekts New Voices of Duduk bei der TV Company in Eriwan, Armenien.

In den Jahren 2012 und 2014 fungierte er als Kurator und künstlerischer Co-Direktor der Abteilung Arie Toun [Come back Home] des My ArmeniaArts Festivals, das vom Ministerium für Diaspora der Republik Armenien organisiert wurde. Im Jahr 2013 trat er bei der großen Konzerteröffnung des Beiteddine Art Festivals in Beirut auf – In the Steps of Marco Polo: Eine musikalische Reise auf der Seidenstraße.