Welche Fächer unterrichten Sie und was macht diese aus?
Ich unterrichte Hauptfach Violine, Probespieltraining für hohe Streicher und Orchestervorbereitung. Spannend ist diese Kombination, da die Violine ein Orchesterinstrument ist und für eine Karriere als Orchestermusiker ein Probespiel zu absolvieren und viel Orchesterpraxis vorzuweisen ist. Der Konkurrenzkampf um Orchesterstellen wird auf Grund steigender Qualität immer größer und nicht mehr nur die besten Musiker, sondern vor allem die mental starken und am besten gecoachten Musiker gewinnen die Probespiele. Genau hier sehe ich meine Aufgabe, Studierende instrumental und mental vorzubereiten, damit sie im entscheidenden Moment der Bessere sein können.
Was macht das Unterrichten spannend?
Unterricht ist immer eine Art Selbstreflexion. Durch das Lösen von Problemen anderer lernt man an sich selbst tagtäglich am meisten. Kein Mensch, kein Musiker und kein Lehrer sind gleich. Die Kombination von Studierendem und Lehrer ergibt unzählige interessante Möglichkeiten und man ist jeden Tag wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die es nie langweilig werden lassen.
Was mögen Sie an Klagenfurt? Warum sollte man hier studieren?
„Mens sana in corpore sano – Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ drückt es genau aus. In einer Umgebung mit so hohem Lebenswert, der Nähe zu Italien und Slowenien, dem See, den Bergen und vielen Möglichkeiten, den Kopf und den Körper frei zu bekommen, kann ein Studium eigentlich nur effektiver sein.
Warum haben Sie sich für Ihr Instrument entschieden?
Es kam für mich nie ein anderes Instrument in Frage. Ich konnte als Kleinkind kaum sitzen, da habe ich schon spielerisch mit zwei Kochlöffeln das Geige spielen imitiert und meine Eltern damit beglückt.
Welche Station(en) in Ihrem Werdegang hat(haben) Sie fachlich am meisten geprägt?
Ich hatte bereits im Alter von 16 Jahren das Glück, als Gründungsmitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters mit weltweit führenden Dirigenten wie Claudio Abbado zusammenzuarbeiten und das Orchesterspiel von der professionellen Seite kennenzulernen.
Letztlich hat aber die Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt in über 20 Jahren Konzert- und Aufnahmetätigkeit mich und die Art, die Musik zu verstehen und zu spielen, neben allen anderen Erfahrungen sicherlich am meisten geprägt.
Dazu kamen unzählige Konzerten, die ich mit dem Concentus Musicus Wien unter Harnoncourt in allen großen und bedeutenden Konzertsälen Europas und bei den großen Musikfestivals wie z.B. Styriarte, Salzburger Festspiele, The BBC Proms London, Festspiele Luzern u.a. spielen durfte.
Schließlich waren es auch die jahrelangen Aufnahmen der symphonischen Werke von Haydn, Schubert, Beethoven und eines großen Teils des symphonischen Werks W.A. Mozarts, zudem Werke der Renaissance, zahlreiche Bach Kantaten sowie die Passionen, die großen Oratorien sowie Werke der Opernliteratur von Monteverdi, Purcell, Händel, Haydn und Mozart, die mich immer mehr in den Bann authentischer Interpretationskunst zogen und nicht mehr los ließen.
Was macht die GMPU Ihrer Meinung nach aus?
Unsere Universität ist klein, aber fein, fast familiär. Hier gibt es die Möglichkeit, jeden Einzelnen individuell zu unterstützen und auf ihn einzugehen. Als Studierender kann man dadurch viel profitieren, wenn man diese Möglichkeiten auch wahrnimmt und fleißig ist.