Welche Fächer unterrichten Sie und was macht diese aus?
Ich unterrichte Jazz-Gitarre als Hauptfach. Damit einher gehen Fächer wie Lehrpraxis, Didaktik, Repertoirekunde. Ich selbst verstehe mich aber nicht als reinen Jazz-Gitarristen, sondern als E-Gitarristen, der unterschiedlichste Stile der Jazz- und Popularmusik zu vereinen sucht.
Ensemble und Improvisation sind weitere Kernfächer des Instituts Jazz, die ich schon jahrelang betreue. Zwei neue Fächer sind heuer für mich dazu gekommen: Begleiten / Korrepetition für Jazz-Gitarre und Einführung in die Produktionstechniken. Diese sind als Wahlfächer im Studienplan aufgestellt und werden von den Studierenden sehr gut angenommen, das freut mich außerordentlich.
Was macht das Unterrichten spannend?
Unterrichten bedeutet für mich einerseits die Weitergabe von erprobtem Material und Wissen, das ich mir im Laufe meiner professionellen Tätigkeit als Musiker und Pädagoge aneignen konnte anderseits die Auseinandersetzung und unmittelbare Reaktion und Reflexion auf das Hier und Jetzt. Fragen wie, was bringen Studierende an Talent/künstlerischer Ausrichtung/Motivation und Freude mit, wo und wie kann ich schnell aber doch nachhaltig ansetzen um Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen, dem Ziel „ein Leben lang Musik zu machen“ näher zu kommen, haben mich schon immer fasziniert.
Was mögen Sie an Klagenfurt? Warum sollte man hier studieren?
Ich selbst habe in Klagenfurt am Kärntner Landeskonservatorium studiert und mich in der Stadt sehr wohl gefühlt. Geografisch ist die Nähe zu Italien und Slowenien nicht nur künstlerisch interessant. Auch die Größe der Stadt ist reizvoll, ein guter Mix aus urbanem und doch ländlichem Leben ist spürbar.
Warum haben Sie sich für Ihr Instrument entschieden?
Im Alter von fünf Jahren habe ich mir eine Gitarre gewünscht. Es wurde eine klassische Gitarre. Glücklicherweise hatte ich sehr guten Unterricht und konnte eine solide technische und musikalische Basis aufbauen. Ich werde aber den Tag nie vergessen, als ich eine E-Gitarre geschenkt bekam! Ich war so aufgeregt, dass ich die ganze Nacht vorher nicht schlafen konnte und mit 14 Jahren war es mir dann völlig klar, dass ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen möchte. Die elektrische Gitarre mit all ihren Möglichkeiten der Sounderweiterung, stilistischen Flexibilität, Intimität und Rauheit zugleich, übt eine unglaubliche Faszination und Magie auf mich aus.
Welche Station(en) in Ihrem Werdegang hat(haben) Sie fachlich am meisten geprägt?
Ganz klar meine Studienzeit am Berklee College of Music in Boston/USA. Dort konnte ich von großen Persönlichkeiten lernen und gleichzeitig nachhaltig musikalische Erfahrungen inmitten einer „international students community“ sammeln und wichtige internationale Freundschaften knüpfen, die bis heute wirken. Und ehrlich gesagt, wenn mal 1000 Gitarristen jährlich an einem College studieren, wirst du persönlich ganz schnell mit der Frage konfrontiert, wo dein Platz in der E-Gitarrenwelt sein könnte …
Was macht die GMPU Ihrer Meinung nach aus?
Die GMPU ist für mich persönlich ein offenes Haus und projektübergreifendes Arbeiten innerhalb der Bereiche Jazz, Klassik, Volksmusik, EMP ist gut realisierbar. Eine zahlenmäßig „kleine“ Universität schafft überdies ganz natürlich die Möglichkeit, sich auf höchstem künstlerischen/pädagogischen/wissenschaftlichen Niveau aber gleichzeitig auch „familiär“ zu begegnen. Man kennt sich eben …